Das Mädchen und die weiße Zaunwinde (das Gewinnerbild im Rahmen des Wettbewerbes „Die Frau in der Kunst“)

Es ist eng zwischen dem satten Grün. Weidenröschen links, Jungfernrebe rechts und dazwischen grünes Gras, Sonne und Schattenbilder. Es ist kühl. Eibe, Fächerahorn, Flieder und das tiefe kühle Grün des Wiesengrases. Es ist leise. Rascheln – zuerst links, dann rechts. Mehr tut sich nicht – nur Stille. In der Luft feine Flügelschläge – ein paar Bienen, Ameisen am Boden, Schmetterlinge in der Luft. Luftbriese sanft auf der Haut. Der Morgenduft ist lau. Es riecht nach Yasmin und taunassem Gras. Die Sonne saugt aus der nassen Erde. Und die weiße Zaunwinde vor mir, feucht und schön. Ich – gedankenverloren mittendrin. 

Die Felder lagen still und schwer,
Der Sommer brachte Segen.
Wir gingen kreuz und gingen quer
Und kamen von den Wegen.
Es stand ein roter Mohn im Korn
Und eine weiße Winde,
Es hing ein kleines Nest im Dorn
Aus Halmen und aus Rinden. (Gustav Falke)

What a wonderful world. Louis Armstrong klingt mir in den Ohren. ich sehe grüne Bäume, rote Rosen, sie blühen für dich und mich. Und ich denke, was für eine wunderbare Welt. Ich rieche an der weißen Winde. Die Stille ist schön, majestätisch unaufdringlich. Schlag noch einmal den Bogen um mich du grünes Zelt. Da draußen stets betrogen saust die geschäft‘ge Welt – Eichendorff war es, der diese Verszeilen niedergeschrieben hat. Und jetzt wartet die Mama daheim. 

Johann Georg (Hansjörg) Rogger